Recherchen zum Deutsche-Bahn-Projekt „DIANA“
Worum geht es?
“Aufgrund einer Weichenstörungen kommt es zu Verspätungen” – Über diese Ansage hat sich vermutlich jede Bahnreisende bereits einmal geärgert. „DIANA“ wurde eingeführt, um den Ärger zu mildern.
Ohne Weichen können Züge nur geradeaus fahren. Sie sind eine der wichtigsten Bauteile im Schienennetz, da sie die Flexibilität erhöhen. Jedoch zählen sie auch zu den störungsanfälligsten, denn sie sind hohen Belastungen ausgesetzt.
Bis vor wenigen Jahren konnten Störungen an Weichen erst erkannt werden, wenn es bereits zu spät war. Die DB Netz AGSeit 01. Januar 2024 mit der DB Station&Service zur Infrastruktur-Tochter DB InfraGO verschmolzen. kann jedoch seit Mitte der 2010er-Jahre mithilfe des sensorgesteuerten Früherkennungssystems “DIANA” Auffälligkeiten an WeichenantriebenDurch den Weichenantrieb wird die Weichenzunge bewegt. Dieser kann elektrisch oder mechanisch sein. erkennen, bevor der Schaden komplett ist. Nach anfänglich großem Medienrummel ist es nun ruhiger um das Tool geworden.
DB-Watch schaut drauf.
Fortschrittsanzeiger zu DIANA
News zu DIANA
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Wie hoch ist das Potenzial wirklich?
Die Anzahl der Weichen im Gesamtsystem sinkt um weitere 483 Stück auf insgesamt 64.738, die Anzahl der Störungen stagniert, die Investitionskosten steigen – trotz oder wegen DIANA?
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Nur ein Pandemieeffekt?
Nachdem die Anzahl der Weichenstörungen 2020 um rund 19 Prozent zurückging, ist 2021 wieder ein massiver Anstieg zu erkennen. Möglicherweise ist die positive Entwicklung zuvor lediglich mit dem geringeren Verkehrsaufkommen durch die Pandemie zu erklären.
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Ziel (fast) erreicht
Der angekündigte Rollout-PlanDer Begriff Rollout bedeutet so viel wie Markteinführung oder Auslieferungsbeginn. bis 2020 wurde abgeschlossen. Insgesamt wurden über 28.000 Weichen erfolgreich an DIANA angeschlossen. Das Ziel von 30.000 ausgestatteten Weichen wird so knapp verfehlt.
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Die DB verkündet ehrgeizige Ziele
Antriebsbedingte Störungen an Weichen sollen mit DIANA um bis zu 50 Prozent reduziert werden.
Hintergründe
Ohne Weichen können Züge nur geradeaus fahren. Sie sind eine der wichtigsten Bauteile im Schienennetz, da sie die Flexibilität erhöhen. Jedoch zählen sie auch zu den störungsanfälligsten, denn sie sind hohen Belastungen ausgesetzt. Bis vor wenigen Jahren konnten Störungen an Weichen erst erkannt werden, wenn es bereits zu spät war. Eine kontinuierliche Überwachung gab es nicht. Die DB Netz AGSeit 01. Januar 2024 mit der DB Station&Service zur Infrastruktur-Tochter DB InfraGO verschmolzen. hat Mitte der 2010er-Jahre nachgerüstet: Mithilfe des sensorgesteuerten Früherkennungssystems “DIANA” kann sie Auffälligkeiten an WeichenantriebenDurch den Weichenantrieb wird die Weichenzunge bewegt. Dieser kann elektrisch oder mechanisch sein. erkennen, bevor der Schaden bereits zu groß ist.
Das System ist vergleichbar mit einem EKG am menschlichen Herzen: DIANA (EKG) misst den Strom (Puls) des Weichenantriebs (Herz). Stellt DIANA einen unregelmäßigen “Puls” des “Herzens” fest, kann das auf eine Störung hinweisen. Dies ermöglicht eine schnelle Reaktion.
Dieser Ansatz und das Projekt sind lobenswert und wurden von der DB auch vor rund sechs Jahren in den Medien groß angekündigt. Ein Video der verantwortlichen InfraView GmbH verkündet die Trendwende. Allerdings ist es um das Tool ruhiger geworden. Ruhig-demütige Pflichterfüllung oder mangelnder Erfolg, den man lieber nicht in den Medien sehen möchte?
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