Wenn Güterzüge mit 80 oder 100 km/h statt 60 oder 30 km/h über eine Weiche auf ein Nachbar- oder Überholgleis fahren oder auf eine andere Strecke abzweigen, spart das Energie, macht die Strecke schneller für nachfolgende Züge frei und erhöht die Kapazität.
25-Prozent-Ziel
Vereinbarung im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung, den Anteil des Schienengüterverkehrs am gesamten Güterverkehrsaufkommen auf 25 Prozent zu heben.
740-Meter-Überholgleise
Nur mit Überholgleisen, die der Standardlänge eines Güterzuges entsprechen, können die Züge mit voller Auslastung fahren.
740-Meter-Zug
Europäisches Standardmaß eines Güterzugs (740 Meter plus Lok), das im Schienennetz berücksichtigt werden muss, um die optimale Auslastung zu erzielen.
Ablaufstrecke
Bezeichnet auf einer Strecke den Abschnitt einer Route, der zu einem zentralen Punkt oder einem Hauptweg führt.
Bahnreform
1994 in Kraft getretene gesetzliche und organisatorische Neuordnung der bundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland. Bestandteile der Bahnreform waren u. a. die Gründung der Deutschen Bahn AG als privatrechtlich organisierte Eisenbahngesellschaft des Bundes und die Eröffnung einer Nutzungsmöglichkeit der Schienenwege für private Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Bahnreform II
Forderung diverser Akteure einer weitreichenden Umstrukturierung des DB-Konzerns, vor allem der Herauslösung der Infrastruktursparte aus dem Gesamtkonzern.
Baufahrpläne
alternative Fahrpläne während Bauarbeiten
baufrei
Zeitraum, in dem es zu keinen Bautätigkeiten kommt
Bedarfsplan Schiene
Der Bedarfsplan Schiene ist ein Instrument der deutschen Bundesregierung zur langfristigen Planung von Schieneninfrastrukturprojekten. Er dient als Grundlage für die Auswahl und Priorisierung von Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung des Schienennetzes in Deutschland.
Beschleunigungsgleise
Auf Beschleunigungsgleisen können Züge, bevor sie auf ein Hauptstreckengleis auffahren, zunächst Geschwindigkeit aufnehmen, um sich einzureihen und damit Wartezeiten anderer und des eigenen Zuges zu vermeiden.
Beschleunigungskommission Schiene
Kommission aus Bahnbranche und Verkehrsministerium, die über den Sommer 2022 einen 73 Maßnahmen umfassenden Bericht zur Verbesserung des Schienennetzes erarbeitet und am 13. Dezember 2022 vorgelegt hat.
Beseitigung höhengleicher Bahnsteigzugänge
An manchen Bahnhöfen wird ein Hauptgleis gesperrt, um Fahrgästen den Zu- und Abgang zum Bahnsteig zu ermöglichen. Abgesehen von der Verbesserung der Sicherheit erhöhen Brücken und Unterführungen mit auch eine höhere Streckenkapazität.
Betriebsdatenverteiler
Der Betriebsdatenverteiler verbindet das Dispositionssystem LeiDis-D mit EVU und EIU. Er umfasst (Echtzeit-)Informationen über den Betrieb von Zügen, Bahnhöfen, Signalen, Weichen und anderen infrastrukturellen Elementen.
Betriebsführung
Umfasst alle Aktivitäten und Prozesse, die zur sicheren, effizienten und ordnungsgemäßen Durchführung des Zuverkehrs erforderlich sind. Dazu gehören die Planung, Organisation und Steuerung, die Koordination von Fahrplänen und Ressourcen sowie die Überwachung und Kontrolle des Betriebsablaufs.
Betriebszentrale
Einrichtung der DB InfraGO AG in sieben Regionalbereichen, die den Zugverkehr in der jeweiligen Region sichern, steuern und koordinieren.
Blockabstand
System zur Sicherung von Zugfahrten auf der freien Strecke. Es sorgt durch logisches Blockieren einzelner Streckenabschnitte für den Folgezug dafür, dass auf einem Streckengleis mehrere Züge in einem fixen Abstand zum vorausfahrenden Zug fahren.
BMDV
Bundesministerium für Digitales und Verkehr
Bundesamt für Schienenverkehr
Angelehnt an das Schweizer „Bundesamt für Verkehr“ soll eine Fachbehörde bestehend aus Expert:innen des Eisenbahnwesens die gemeinwohlorientierte Infrastrukturgesellschaft bei ihrer Zielerreichung unterstützen, kontrollieren und gegebenenfalls nachsteuern.
Bundesschienenwegeausbaugesetz
Das Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSWAG) ist ein Gesetz, das die rechtliche Grundlage für den Ausbau und die Modernisierung des Schienennetzes in Deutschland bildet. Es trat am 29. November 1993 in Kraft und wurde seitdem mehrfach geändert.
BVWP
Bundesverkehrswegeplan; bedeutsames Rahmenprogramm der Bundesregierung zur Verkehrsinfrastrukturplanung in Deutschland
BVWP-Bundesgutachter
Externer Gutachter im Auftrag der Bundesregierung. Allerdings ist unklar, wie gut oder schlecht der Austausch mit der DB Netz oder EVU ist, die große praktische Expertise besitzen.
DAK
Digitale Automatische Kupplung; Kupplungssystem, bei dem Güterwagen durch Strom-, Daten- und Druckluftleitungen automatisch verbunden werden können.
DB E.C.O.
Die DB Engineering & Consulting ist das internationale Ingenieur- und Beratungsunternehmen der Deutschen Bahn und bietet Beratung, Planung und Realisierung für Infrastruktur- und Mobilitätsprojekte in Deutschland und weltweit an.
DB Netz AG
Seit 01. Januar 2024 mit der DB Station&Service zur Infrastruktur-Tochter DB InfraGO verschmolzen.
DB-Transportgesellschaften
DB Fernverkehr, DB Regio, DB Cargo
Deutschlandtakt
Konzept nach dem Vorbild der Schweiz für einen deutschlandweit abgestimmten integralen Taktfahrplan, der die Grundlage für künftige Planungen von Infrastrukturmaßnahmen bildet. Im Gegensatz zur bisherigen Praxis, den Fahrplan anhand der existierenden Infrastruktur zu planen, definiert der Deutschlandtakt zuerst einen Zielfahrplan und leitet daraus anschließend die notwendigen Anpassungen des Schienennetzes ab, damit dieser Zielfahrplan umgesetzt werden […]
Digitale Automatische Kupplung
Kupplungssystem, bei dem Güterwagen durch Strom-, Daten- und Druckluftleitungen automatisch verbunden werden können.
Digitale Schiene Deutschland
Das Programm „Digitale Schiene Deutschland“ ist eine Initiative von Bund, Bahnindustrie und DB zur Erreichung verkehrs- und klimapolitischer Ziele sowie zur Stärkung des Standorts Deutschland. So soll das gesamte deutsche Streckennetz bis 2035 mit neuer Leit- und Sicherungstechnik (ETCS) und Digitalen Stellwerken ausgestattet werden.
Digitales Stellwerk
Elektronisches Stellwerk, bei dem die Stellbefehle per Informationstechnik, z. B. über ein Datennetz, statt über konventionelle Kabel an die Weichen und, falls vorhanden, an Signale übermittelt werden.
Disposition
unternehmerische Koordinierung des Zugbetriebs auf dem Schienennetz
DSTW
Digitales Stellwerk: elektronisches Stellwerk, bei dem die Stellbefehle per Informationstechnik, z. B. über ein Datennetz, statt über konventionelle Kabel an die Weichen und, falls vorhanden, an Signale übermittelt werden.
Einzelwagenverkehr (EWV)
Güterwagen verschiedener Versender und Empfänger werden unterwegs zu einem Zug zusammengestellt.
Eisenbahninfrastrukturunternehmen
Unternehmen, die Eisenbahninfrastruktur betreiben.
Eisenbahnverkehrsunternehmen
Erbringen Verkehrsleistungen auf der Schiene, führen also Personen- und/oder Güterverkehr auf der Schiene durch.
EIU
Eisenbahninfrastrukturunternehmen; Unternehmen, die Eisenbahninfrastruktur betreiben.
Elektrifizierung
Nicht elektrifizierte Strecken, vor allem kurze „Elektrifizierungslücken“ sind ein enormes Hindernis für einen wettbewerbsfähigen Schienengüterverkehr.
Elektronisches Stellwerk
Stellwerke dienen der Stellung von Fahrwegelementen wie Weichen und Gleissperren. Ein Stellwerk kann mechanisch, elektronisch oder digital sein. In Zukunft möchte die DB Netz ihre Stellwerke auf einen elektronischen oder digitalen Standard umrüsten, das spart Personal und Zeit.
Entflechtungsbeirat
Der aus vier Bahnverbänden bestehende Entflechtungsbeirat wurde ins Leben gerufen, um die personellen Wechsel bei leitenden Funktionen innerhalb des DB Konzern zu überwachen und Bedenken an die Bundesnetzagentur zu melden. So können marktschädigende Interessenkonflikte und die Mitnahme von problematischen Insiderinformationen verhindert werden.
Ersatzinvestitionen
Unter Ersatzinvestition ist in der Betriebswirtschaftslehre eine Investition im Sachanlagevermögen zu verstehen, die dem Ersatz abgenutzter oder funktionsuntüchtiger Vermögensgegenstände dient
ESTW
Elektronisches Stellwerk: Stellwerke dienen der Stellung von Fahrwegelementen wie Weichen und Gleissperren. Ein Stellwerk kann mechanisch, elektronisch oder digital sein. In Zukunft möchte die DB Netz ihre Stellwerke auf einen elektronischen oder digitalen Standard umrüsten, das spart Personal und Zeit.
ETCS
European Train Control System; digitales Zugsicherungssystem
EVU
Eisenbahnverkehrsunternehmen; erbringen Verkehrsleistungen auf der Schiene, führen also Personen- und/oder Güterverkehr auf der Schiene durch.
EVU-Schnittstelle
Die TAF/TAP TSI-Verordnung verlangt die Einführung einer neue Kommunikationsschnittstelle. Sie soll es ermöglichen, dass die EVU mit der DB InfraGO AG in einen direkten und standardisierten Austausch treten können.
Fahrdienstleiter:in
Mitarbeiter:innen von Eisenbahninfrastrukturunternehmen, denen auf den ihnen zugeordneten Betriebsstellen eigenverantwortlich die Zulassung der Zugfahrten obliegt. Keine Zugfahrt darf ohne Mitwirkung von Fahrdienstleiter:innen durchgeführt werden
Fahrplanwechsel
Meint die jährliche Neuplanung und Umsetzung der Zugfahrten im deutschen Schienennetz. Dies findet üblicherweise im Dezember statt.
Ganzzugverkehr
Ein Güterzug fährt vom Start- zum Zielbahnhof als Einheit.
Gemeinwohlorientierte Infrastrukturgesellschaft
Überführung des größten Schienennetzbetreibers DB Netz AG in eine andere Gesellschaftsform, deren Unternehmensziel im öffentlichen Interesse liegt.
Genehmigungsverfahren
Ein Genehmigungsverfahren ist ein rechtlicher Prozess, bei dem eine behördliche Genehmigung oder Erlaubnis für eine bestimmte Aktivität, ein Vorhaben oder eine Handlung eingeholt werden muss. Es ist ein Verfahren, das sicherstellen soll, dass bestimmte Anforderungen, Standards, Vorschriften oder Richtlinien eingehalten werden, bevor eine Aktivität durchgeführt werden kann.
Generalsanierung/Korridorsanierung
Konzept der DB Netz, das zwischen 2024 und 2030 schnell und gebündelt hochbelastete Schienenstrecken grundsanieren soll.
Gewerke
Alle Anlagen, die für den Eisenbahnbetrieb erforderlich sind, z. B. Gleise, Oberleitungen, Weichen etc.
Gewinnabführungsverträge
Gewinnabführungsverträge sind langfristige Vereinbarungen zwischen einer Muttergesellschaft und ihrer Tochtergesellschaft(en), die dazu dienen, den Gewinn der Tochtergesellschaft(en) an die Muttergesellschaft abzuführen.
Gleisanschluss
Ein Gleisanschluss ist ein Eisenbahngleis zur Be- und Entladung im Schienengüterverkehr. Ein Gleisanschluss selbst gehört nicht zur öffentlichen Infrastruktur.
Gleiswechselbetrieb
Auf zweigleisigen Strecken wird in Deutschland in der Regel auf dem rechten Gleis gefahren. Zusätzliche (schnelle) Weichen und Signale ermöglichen im Störungsfall und im Normalbetrieb die Nutzung des Gegengleises, so dass schnellere Züge überholen können.
HLK
Hochleistungskorridor: Begriff der DB für Abschnitte des Schienennetzes, die besonders stark ausgelastet sind
Hochbelastetes Netz
Derzeit gelten rund 3.500 Kilometer im Bahnnetz als hoch belastet. Dies entspricht zwar nur 10 Prozent des Gesamtnetzes, jedoch verkehren auf diesen Strecken rund 25 Prozent der Zugfahrten. Dieser Teil des Netzes ist – bereits ohne Baugeschehen – zu durchschnittlich 125 Prozent ausgelastet.
Hochleistungskorridor
Begriff der DB für Abschnitte des Schienennetzes, die besonders stark ausgelastet sind
Identifier
Stellen eine tagesaktuelle Identifikation von Zügen bereit. Züge erhalten dafür eine eindeutige ID. So kann z. B. ein Zug tagesscharf im internationalen Netz identifiziert werden.
InfraGO
Zunächst nur als Arbeitstitel gehandelt, wurden in der DB InfraGO AG zum 01. Januar 2024 die DB Netz und DB Station&Service zur DB-Infrastruktur-Tochter zusammengelegt.
Infrastrukturfonds nach Schweizer Vorbild
Während die Finanzierung der deutschen Schieneninfrastruktur jährlich neu im Haushalt verhandelt wird, kann ein überjähriger Fonds Sicherheit geben, dass Gelder auch über ein Haushaltsjahr hinaus zur Verfügung stehen und Bauvorhaben finanziell abgesichert sind. In der Schweiz ist dieses Prinzip ein Baustein der soliden Infrastrukturfinanzierung.
Infrastrukturzustands- und Entwicklungsbericht
Die DB AG ist dazu verpflichtet, dem Bund bzw. dem Eisenbahnbundesamt (EBA) einen jährlichen Bericht zum Zustand der Eisenbahninfrastruktur vorzulegen. Darin muss die DB nachweisen, dass sie im vorangegangenen Jahr Maßnahmen zur Verbesserung der Schieneninfrastruktur unternommen hat. Es müssen gewisse Qualitätsziele und Kennzahlen erreicht werden.
IZB
Infrastrukturzustands- und entwicklungsbericht: Die DB AG ist dazu verpflichtet, dem Bund bzw. dem Eisenbahnbundesamt (EBA) einen jährlichen Bericht zum Zustand der Eisenbahninfrastruktur vorzulegen. Darin muss die DB nachweisen, dass sie im vorangegangenen Jahr Maßnahmen zur Verbesserung der Schieneninfrastruktur unternommen hat. Es müssen gewisse Qualitätsziele und Kennzahlen erreicht werden.
Joint Sector Group
Ist eine freiwillige Organisation, die sich um die technische Verwaltung sowie die Harmonisierung der Daten bzgl. TAF/TAP TSI auf europäischer Ebene kümmert. Darüber hinaus muss jedes Mitgliedsland der EU eine nationale Kontaktstelle vorweisen.
Kleine und Mittlere Maßnahmen
Vergleichsweise günstige und schnell umsetzbare Ergänzungen am Schienennetz (Weichen, Gleisverlängerungen etc.), die die Kapazität steigern.
Klimaschutzprogramm 2030
Das Klimaschutzprogramm 2030 ist ein Maßnahmenpaket der deutschen Bundesregierung zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Erreichung der nationalen Klimaziele bis zum Jahr 2030. Das Programm wurde im Oktober 2019 verabschiedet und beinhaltet konkrete Maßnahmen in verschiedenen Sektoren, um den Klimawandel einzudämmen.
Kombinierter Verkehr (KV)
Verkehrsträgerübergreifender Verkehr; der größte Teil der Strecke (Hauptlauf) wird per Güterzug zurückgelegt, Vor- und Nachlauf per Lkw.
Kosten-Nutzen-Verhältnis
Verkehrswegeprojekte werden ab einem bestimmten Kostenumfang einer Kosten-Nutzen-Analyse unterzogen. Dabei werden die Realisierungskosten des Projekts dem potenziellen volkwirtschaftlichen Nutzen entgegengestellt. Wird ein Ergebnis höher als 1,0 erzielt, ist der Nutzen nachgewiesen. Die Kriterien der Berechnung werden allerdings von verschiedenen Seiten kritisiert.
Kreuzungsgleise
Auf einer eingleisigen mittelstark befahrenen Strecke erhöhen einzelne zusätzliche Gleise mit einer Zuglänge an der richtigen Stelle, dass Betrieb in zwei Richtungen mit geringen Wartezeiten möglich wird.
LeiDis
„Leit- und Informationssystem Digitales Schienennetz“: ein IT-System der DB InfraGO AG, das zur digitalen Steuerung und Überwachung des Schienennetzes in Deutschland entwickelt wurde.
Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung
Die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung ist ein Vertrag über den Finanzfluss zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Bahn hinsichtlich der Instandhaltung und des notwendigen Ersatzes der Infrastruktur der Eisenbahninfrastrukturunternehmen der Deutschen Bahn.
Leistungsphasen
Die Leistungsphasen nach HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) geben die einzelnen Planungsabschnitte bei der Planung und Realisierung von Bauvorhaben an. Diese unterteilen sich in neun Leistungsphasen. Die Leistungsphasen reichen von der Grundlagenermittlung (Lph 1) bis zur Fertigstellung des Bauwerks (Lph 9). Durch die Lph ist es möglich, den Baufortschritt in Prozent anzugeben.
Leit- und Sicherungstechnik
Darunter werden technische Maßnahmen zusammengefasst, die einen sicheren, meist signalgeführten Eisenbahnbetrieb gewährleisten sollen. Dazu zählen Stellwerke, Stromversorgungsanlagen, Lichtsignale, Kabelanlagen und vieles weitere.
LST
Leit- und Sicherungstechnik: Darunter werden technische Maßnahmen zusammengefasst, die einen sicheren, meist signalgeführten Eisenbahnbetrieb gewährleisten sollen. Dazu zählen Stellwerke, Stromversorgungsanlagen, Lichtsignale, Kabelanlagen und vieles weitere.
LuFV
Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung: ist ein Vertrag über den Finanzfluss zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Bahn hinsichtlich der Instandhaltung und des notwendigen Ersatzes der Infrastruktur der Eisenbahninfrastrukturunternehmen der Deutschen Bahn.
Masterplan Schienengüterverkehr
Vom Bundesverkehrsministerium formuliertes 10-Punkte-Strategiepapier zur Verbesserung des Schienengüterverkehrs, der unter anderem kurz- bis mittelfristige Handlungsempfehlungen für Politik und Bahnbranche und für den Ausbau der Infrastruktur enthält.
Masterplan Schienenverkehr
Vom Bundesverkehrsministerium formulierter Plan zur Verbesserung des Schienenverkehrs, mit dem der Schienengüter- und der Schienenpersonenverkehr bis 2030 nachhaltig verbessert werden soll.
Mischbetrieb
Verkehre, die mit unterschiedlichen Fahrzeugen, Betriebsweisen, Regelwerken oder Traktionsarten auf demselben Verkehrsweg fahren
Modal Split
Kennzahl, die die Verteilung des Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsträger (Lkw, Güterzug, Binnenschiff) bemisst.
National Contact Point
Nimmt im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr die Interessenvertretung des deutschen Eisenbahnsektors auf europäischer Ebene zu TAF/TAP TSI wahr. Dient als Interessenvertretung Deutschlands in den europäischen TAF/TAP TSI Gremien, Informationsschnittstelle und Unterstützung deutscher Eisenbahnakteure.
NBN
Die NBN (Nutzungsbedingungen Netz) sind die Regelungen und Vorschriften, die die Nutzung des Schienennetzes der Deutschen Bahn für den Zugverkehr regeln, einschließlich der Bedingungen für den Zugang, der Nutzung und der Gebühre
Neben-Umleitungsstrecken
Während der Sanierung der Riedbahn gilt die Alsenztalbahn als alternative Umleitungsstrecke. Die Hauptumleiterstrecken sind die Main-Neckar-Bahn und die Ludwigsbahn
PEK
Ein PEK (Plan zur Erhöhung der Schienenwegkapazität) überprüft die Auswirkungen einer Maßnahme. Wird in der Folge eine signifikante Erhöhung der Schienenwegkapazität nachgewiesen, gilt eine Maßnahme als finanzierungswürdig. PEKs müssen je nach Alter bei Bedarf vollumfänglich oder zumindest partiell aktualisiert werden.
Planrechtsverfahren
Wenn eine Infrastrukturmaßnahme neu gebaut oder erheblich baulich geändert werden soll, ist eine Genehmigung, also ein Verfahren zur Baurechtschaffung erforderlich.
potenzieller Bedarf
Projekte des potenziellen Bedarfs haben mutmaßlich ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis, allerdings wurden diese noch keiner volkswirtschaftlichen Überprüfung unterzogen und sind somit noch nicht finanzierungswürdig. Durch eine Überprüfung können Projekte in den vordringlichen Bedarf aufsteigen.
Prio 1
Bei Störmeldungen der Priorität 1 und 2 ist eine sofortige Entstörung notwendig. Störungen der Prioritäten 3 bis 4 können zeitlich versetzt bearbeitet werden.
Prio 2
Bei Störmeldungen der Priorität 1 und 2 ist eine sofortige Entstörung notwendig. Störungen der Prioritäten 3 bis 4 können zeitlich versetzt bearbeitet werden.
Prio 3
Bei Störmeldungen der Priorität 1 und 2 ist eine sofortige Entstörung notwendig. Störungen der Prioritäten 3 bis 4 können zeitlich versetzt bearbeitet werden.
Prio 4
Bei Störmeldungen der Priorität 1 und 2 ist eine sofortige Entstörung notwendig. Störungen der Prioritäten 3 bis 4 können zeitlich versetzt bearbeitet werden.
PRISMA
„Projekt Re-Design Informations-Systeme Betrieb und Modernisierung der Architektur“: Die Umsetzung der technischen Anwendungen und Vorgaben für TAF/TAP TSI erfolgt seitens der DB InfraGO AG im Projekt PRISMA. Dabei handelt es sich nicht um eine technische Anwendung, sondern um die Bezeichnung für die gesamte Unternehmung, was die technische Umsetzung betrifft.
Programm „Schnelle Kapazitätserweiterung“
Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung (Seite 49) ist als Ziel angegeben, “ein Programm „Schnelle Kapazitätserweiterung“” aufzulegen.
Puffergleise
Einzelne zusätzliche Gleise, auf denen Züge, Wagen oder Loks abgestellt werden können, schaffen Platz auf den Hauptgleisen. Das vermeidet Staus und Verspätungen und ermöglicht manche Zugangebote erst.
Rangier- und Zugbildungssysteme
Zusammenstellung von einzelnen Waggons zu einem zusammenhängenden Zug z. B. in einem Rangierbahnhof.
Relaisstellwerk
Bauform des Stellwerks zur Steuerung des Eisenbahnbetriebs, in dem die sicherungstechnischen Abhängigkeiten vollständig elektrisch durch Signalrelais hergestellt werden.
Rollout-Plan
Der Begriff Rollout bedeutet so viel wie Markteinführung oder Auslieferungsbeginn.
SBZ
Störbestehenszeit: Zeit von der Meldung der Störung bis zur Freigabe der Anlage.
Seehafenhinterlandverkehr
Der Seehafenhinterlandverkehr bezeichnet den Transport von Gütern zwischen einem Seehafen und dem Landesinneren. Es handelt sich um den Transport von Waren, die per Schiff in einem Seehafen ankommen oder von dort aus verschickt werden.
SGV
Schienengüterverkehr
SPFV
Schienenpersonenfernverkehr
SPNV
Schienenpersonennahverkehr
Stellwerk
Ein Stellwerk ist eine ortsfeste Bahnanlage der Eisenbahn zur Steuerung des Bahnbetriebs. Dort werden Weichen mit Hilfe von Signalen verstellt. Dadurch können Züge abbiegen
Störbestehenszeit
Zeit von der Meldung der Störung bis zur Freigabe der Anlage.
Strategie „Starke Schiene“
Bezeichnung der DB für die im Jahr 2019 vorgestellte Konzern-Strategie zur Förderung des Schienenverkehrs und Ertüchtigung der Schieneninfrastruktur
TAF/TAP TSI
„Technical Specifications for Interoperability relating to Telematics Applications for Freight and Passenger Services“ ist ein Programm zur Digitalisierung des Bahnbetriebs. Der Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Systemen soll ermöglicht werden, um die Effizienz zu erhöhen (national und international).
TEN-V
Trans-European Networks (dt.: Transeuropäische Verkehrsnetzwerke – Verkehr); Ziel der EU, ein effektives europäisches multimodales Verkehrsnetz aufzubauen, das gekennzeichnet ist durch neun Korridore, die die wichtigsten Knoten und Städte Europas vor allem per Zug verbinden.
Tonnenkilometer (tkm)
Maßeinheit des Güterverkehrs; bemisst das Gewicht einer Ladung in Tonnen kombiniert mit der zurückgelegten Strecke dieser Ladung.
TrainCompositionMessage
Vorstellbar als eine Art Steckbrief, der Aussagen über den jeweils spezifischen Zug mit all seinen Eigenschaften beinhalten. PassengerTrainCompositionMessage steht für Personenzüge und TrainCompositionMessage für Güterzüge.
Transportwende
Verlagerung von Güterverkehr von der Straße auf klimafreundliche Verkehrsträger wie die Schiene.
Trassenanmeldung
Meint die Buchung einer bestimmten Strecke durch ein Eisenbahnverkehrsunternehmen, auf der später ein Zug dieses Unternehmens fahren soll.
Trassenbestellungen
Trassenbestellung bedeutet, dass ein Eisenbahnunternehmen bei den Betreibern der Schienen beantragt, zu einer bestimmten Zeit eine bestimmte Strecke nutzen zu dürfen.
Trassenpreise
Ähnlich wie bei einer Maut müssen die Betreiber von Zügen auf der Schiene Entgelte für die Benutzung von Trassen an den Eigentümer dieser Trassen (Eisenbahninfrastrukturunternehmen) zahlen. Der DB Netz als größten Infrastrukturbetreiber in Deutschland zahlen dabei sowohl DB-Unternehmen als auch private Eisenbahnverkehrsunternehmen Trassenentgelte.
Tunnelaufweitungen
Vergrößerung des Tunnelquerschnitts bei Tunnels, die zu klein sind, um dort zweigleisig Container oder Taschenwagen mit Sattelaufliegern zu transportieren.
UAG
Unterabeitsgruppe(n)
UAG Etappierung
Unterarbeitsgruppe, die aus dem der „Arbeitsgruppe 1 Deutschlandtakt“ des Zukunftsbündnisses Schiene entstand; Teilnehmer:innen waren ausgewählte Vertreter:innen der Branche inkl. DB Netz AG und Bundesverkehrsministerium
Überwerfungsbauwerke
Um beim Abzweig von einer Strecke weder sich selbst noch den Verkahr auf dem Nachbargleis aufzuhalten lassen Überwerfungsbauwerke den Zug das Nachbargleis über- oder unterqueren.
Umleiterstrecken
Strecken, auf die Züge z. B. im Rahmen von Bauarbeiten ausweichen können, wenn die präferierte Hauptroute gesperrt ist.
Verkehrsleistung
Kennzahl, die die Leistung beschreibt, die ein Verkehrsträger erbringt (im Güterverkehr üblicherweise angegeben in Tonnenkilometern)
verladende Wirtschaft
Teilnehmer in der Transportkette, der Güter erstmals auf ein Transportmittel verlädt oder verladen lässt. Als verladende Wirtschaft wird die Gesamtheit jener Unternehmen bezeichnet, welche die Beförderung von Gütern durch Dritte in Auftrag gibt
Verlader
Teilnehmer in der Transportkette, der Güter erstmals auf ein Transportmittel verlädt oder verladen lässt. Als verladende Wirtschaft wird die Gesamtheit jener Unternehmen bezeichnet, welche die Beförderung von Gütern durch Dritte in Auftrag gibt
vordringlicher Bedarf
Projekte des vordringlichen Bedarfs wurden einer volkswirtschaftlichen Überprüfung unterzogen und erreichten ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis. Damit sind diese sie finanzierungswürdig und können geplant werden.
Wagenhalter
Eigentümer von Eisenbahnwagen und zuständig für deren Instandhaltung, Verwaltung und Bereitstellung.
Weichenantrieb
Durch den Weichenantrieb wird die Weichenzunge bewegt. Dieser kann elektrisch oder mechanisch sein.
Weichenheizung
Weichenheizungen dienen dazu, bei kalter Witterung die Funktionsfähigkeit von Eisenbahnweichen sicherzustellen. Vor allem soll das Festfrieren verhindert und die beweglichen Teile eis- und schneefrei gehalten werden. Von den rund 70.000 Weichen im Netz der DB sind etwa 49.700 beheizt.
Weichenheizungssteuerunsanlage
Durch die Weichenheizungssteuerungsanalage kann die Weichenheizung gesteuert werden. Dies kann sowohl durch Mitarbeiter:innen oder durch eine Software geschehen.
Weichenzunge
Eine Weichenzunge ist ein verstellbares Schienenendstück einer Weiche, über die das Umstellen der Fahrtrichtung erfolgt. Weichenzungen liegen zwischen der rechten und der linken Backenschiene vor dem Herzstück. Sie führen Schienenfahrzeuge je nach Lage in eine bestimmte Richtung.
Wendegleise
Züge, die am Zielort „wenden“ und nach einer Pause ihre Fahrt in die Gegenrichtung antreten, sollten dies auf einem zusätzlichen kurzen Gleis tun, auf dem sie durchfahrende Züge nicht behindern.
Wiederbeschaffungswert
Summe, die aufgewendet werden muss, um einen gleichwertigen Ersatz zu schaffen.
Zerschlagung
eher als politischer Kampfbegriff einer Bahnreform II zu werten, der Forderungen einer Umstrukturierung des DB-Konzerns kritisiert
Zukunftsbündnis Schiene
Das Zukunftsbündnis Schiene wurde 2018 durch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer a.D. initiiert, um die Diskussionen und Forderungen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden zu bündeln.
Zulaufstrecke
Bezeichnet auf einer Strecke den Abschnitt einer Route, der zu einem zentralen Punkt oder einem Hauptweg führt.
Zusätzliche Gleise
Mehr Gleise sorgen für zusätzliche Fahr- und Ausweichmöglichkeiten und erhöhen damit die Streckenkapazität.
Zusätzliche oder ergänzte Bahnsteigkanten
Züge des Personennahverkehrs können damit vom Hauptgleis auf ein eigenes Gleis mit Bahnsteig geleitet werden, um Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen, während Züge des Güter- oder Personenfernverkehrs ohne Halt auf dem Hauptgleis vorbeifahren können.
Zusätzliche Signale
Zusätzliche Signale verkürzen die Abschnitte („Blocks“), in denen sich jeweils nur ein Zug befinden darf oder sorgen als zusätzliche Ausfahrsignale in Bahnhöfen für eine Kapazitätssteigerung durch zusätzliche Fahrmöglichkeiten.
Zusätzliche Verbindungskurven
Kurze Verbindungen zwischen zwei Strecken können „Kopf machen“ vermeiden, also die Notwendigkeit, für einen Richtungswechsel den Zug anzuhalten und die Lok an die andere Seite des Zuges zu setzen, bevor es weiter in Richtung des Ziels geht.
Zusätzliche Weichen
Mehr Weichen sorgen für zusätzliche Fahr- und Ausweichmöglichkeiten und erhöhen damit die Streckenkapazität.