In einem Artikel der FAZ (25. September 2024) vermittelt der Leiter der Infrastruktur im Regionalbereich Mitte den Eindruck, dass auf der Riedbahn eine umfassende Erneuerung aller GewerkeAlle Anlagen, die für den Eisenbahnbetrieb erforderlich sind, z. B. Gleise, Oberleitungen, Weichen etc. stattfindet. Doch DB-Watch weiß: Das entspricht nicht der Wirklichkeit. Beispielsweise werden längst nicht alle Oberleitungsmasten ausgetauscht, wie der Artikel suggeriert. Tatsächlich werden lediglich 383 Masten erneuert. Bei einem geschätzten Mastabstand von 50 Metern pro Seite betrifft das nur etwa 9,5 Kilometer von insgesamt 70 Kilometern Strecke. Auch der Fahrdraht wird nur auf 70 von 140 Kilometern ersetzt. Diese Teilmaßnahmen spiegeln sich auch in der Zustandsnote wider, die trotz des minimalen Eingriffs unverändert bei 3,7 bleibt. Die DB InfraGOZunächst nur als Arbeitstitel gehandelt, wurden in der DB InfraGO AG zum 01. Januar 2024 die DB Netz und DB Station&Service zur DB-Infrastruktur-Tochter zusammengelegt. argumentiert zwar, dass viele Masten noch in gutem Zustand seien und die Zustandsnote aufgrund der Berechnungsmethodik gleichbleibe, aber von einer „Generalsanierung“ der Oberleitung kann keine Rede sein. Zudem können die Brücken entlang der Riedbahn wegen fehlender Planrechte nicht saniert werden.
Ähnlich ernüchternd sind die Fortschritte bei der Ausrüstung der Strecke mit ETCSEuropean Train Control System; digitales Zugsicherungssystem, dem neuen europäischen Zugleit- und Sicherungssystem. Auf der Riedbahn lässt die Einführung weiter auf sich warten. Zwar soll die Strecke bis Mitte Dezember mit der notwendigen Hardware ausgestattet sein, ihr volles Potenzial wird sich frühestens erst im kommenden Jahr entfalten. Kürzlich gab die DB InfraGOZunächst nur als Arbeitstitel gehandelt, wurden in der DB InfraGO AG zum 01. Januar 2024 die DB Netz und DB Station&Service zur DB-Infrastruktur-Tochter zusammengelegt. bekannt, dass ETCSEuropean Train Control System; digitales Zugsicherungssystem schrittweise bis Ende 2025 in Betrieb genommen wird. Der eigentlich für Ende diesen Jahres geplante Inbetriebnahmetermin rückt damit in weite Ferne. Bis dahin muss auf der Riedbahn wieder die Punktförmige Zugbeeinflussung (PZB) genutzt werden. Dieses überaltete System, das auf Technik aus den 1990er Jahren basiert, erlaubt nur eine deutlich geringere Zugdichte, verschenkt damit dringend benötigte Kapazitäten und begrenzt die Höchstgeschwindigkeit auf 160 km/h.
Die modernere Linienförmige Zugbeeinflussung (LZB), die höhere Geschwindigkeiten und eine bessere Ausnutzung der Kapazität ermöglichte, wurde bereits zu Beginn der Baumaßnahmen zu Gunsten der ETCS-Einführung entfernt. Es besteht die Gefahr, dass die Riedbahn nach der Generalsanierung damit weniger leistungsfähig ist als zuvor. Wiederholte Anfragen zum genauen Ausmaß des Kapazitätsrückgangs blieben seitens der DB InfraGOZunächst nur als Arbeitstitel gehandelt, wurden in der DB InfraGO AG zum 01. Januar 2024 die DB Netz und DB Station&Service zur DB-Infrastruktur-Tochter zusammengelegt. unbeantwortet. Wann genau welcher Streckenabschnitt mit ETCSEuropean Train Control System; digitales Zugsicherungssystem ausgestattet wird, ist ebenfalls noch unklar.
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