Erfreuliche Fortschritte bei den “Kleinen und Mittleren Maßnahmen”

Nach jahrelangem Warten wurde in dieser Woche eine Maßnahme des Programms Kleine und mittlere Maßnahmen in Hagenow Land in Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb genommen. Diese Maßnahme ist von großer Bedeutung für die seit Jahren überlastete Hauptverbindung zwischen Hamburg und Berlin und ebenso für die Verkehre zwischen Hamburg und Schwerin, Rostock und Rügen bzw. Greifswald und Ostvorpommern. Für rund 25 Millionen Euro wurde auf einer Strecke von etwa 300 Metern ein drittes Gleis ergänzt, sämtliche Weichen umfassend erneuert und das Stellwerk angepasst. Dadurch werden die Kreuzungskonflikte am Verknüpfungspunkt der beiden zweigleisigen Hauptstrecken erheblich entschärft, was sowohl dem Fern- und Nahverkehr als auch dem Güterverkehr zugutekommt. Die Bauarbeiten wurden im Zuge der aktuellen Vollsperrung der Strecke Hamburg–Berlin durchgeführt.


Bereits am Donnerstag, den 22. November 2024, nahm die DB InfraGO in Thüringen ein sogenanntes „740-Meter-Gleis“ im Bahnhof Wandersleben zwischen Erfurt und Gotha in Betrieb. Damit wurde die 95. von insgesamt 355 angekündigten „Kleinen und Mittleren Maßnahmen“ umgesetzt. Neben einem Überholgleis für bis zu 740 Meter lange Güterzüge ging auch eine neue Weichenverbindung in Betrieb, die die betriebliche Flexibilität auf der Strecke zwischen Erfurt und Eisenach erhöht.


Dafür mussten zwei Kilometer neue Gleise, sechs Weichen, 49 Signale inklusive der dazugehörigen Vorsignale, vier Kilometer Oberleitung und 20 Kilometer Kabel verbaut werden. Der Großteil der Baumaßnahmen wurde unter eingleisiger Sperrung durchgeführt. Vom 08. bis zum 22. November musste die Strecke vollständig gesperrt werden. Die Totalsperrung nutzte die DB InfraGO gleichzeitig, um drei weitere Bauvorhaben auf der Strecke effizient voranzubringen.


Durch das neue Überholgleis können normallange Güterzüge ab sofort besser von schneller fahrenden Fernverkehrszügen überholt werden. Das erhöht die Kapazität der Strecke. Damit erfüllt die DB InfraGO nun an dieser Stelle die europäischen Standards für Überholgleise. Die neue Überleitstelle ermöglicht zudem einen Gleiswechselbetrieb: Das heißt, das Gegengleis kann ebenfalls problemlos entgegen der vorherrschenden Fahrtrichtung befahren werden, beispielsweise im Bau- oder Störungsfall, wenn temporär nur eingleisig gefahren werden kann. Auf besondere betriebliche Situationen, etwa bei einer notwendigen „fliegenden Überholung“, kann nun flexibler reagiert werden.


Darüber hinaus wurden im November weitere Kleine und Mittlere Maßnahmen erfolgreich in Betrieb genommen: Im oberbayerischen Strass, auf der Strecke zwischen Salzburg/Freilassing und Teisendorf bzw. Rosenheim, wurde ebenfalls eine Überleitstelle fertiggestellt. Diese Maßnahme ist im Hinblick auf die Sanierung des Korridors Obertraubling–Passau im Jahr 2026 von großer Bedeutung, da die oberbayerische Strecke als Umleitungsroute dienen soll. Anfang des Monats wurde zudem ein neues Ausfahrsignal bei Banteln auf der Strecke Hannover–Kassel in Betrieb genommen.


Das Programm „Kleine und Mittlere Maßnahmen“ wird von der DB InfraGO mit Ernsthaftigkeit vorangetrieben. Betroffene Schienengüterverkehrsunternehmen äußerten sich positiv über die Entwicklungen: Sie bezeichneten die Inbetriebnahme der kleinteiligen Maßnahmen als „sehr hilfreich und wichtig für den Betrieb“.


Nichtsdestotrotz bleibt die DB InfraGO dem ursprünglichen Zeitplan hinterher bzw. passt diesen immer wieder an. Aktuell sah dieser vor, dass bis Ende des Jahres 106 der 355 Maßnahmen umgesetzt werden. Bis Ende 2031 sollen alle Kleinen und Mittleren Maßnahmen umgesetzt werden. Weiterhin gibt es keine verlässlichen Angaben, wann welche Maßnahmen in Betrieb gehen sollen.

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