Fast sechs Monate nach der Veröffentlichung des Abschlussberichts des Zukunftsbündnis SchieneDas Zukunftsbündnis Schiene wurde 2018 durch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer a.D. initiiert, um die Diskussionen und Forderungen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden zu bündeln. findet eine konstituierende Sitzung der UAG EtappierungUnterarbeitsgruppe, die aus dem der "Arbeitsgruppe 1 Deutschlandtakt" des Zukunftsbündnisses Schiene entstand; Teilnehmer:innen waren ausgewählte Vertreter:innen der Branche inkl. DB Netz AG und Bundesverkehrsministerium statt, in der seitens der DB Netz erstmalig konkrete „Abgrenzungsmerkmale“ für die Definition von Kleinen und Mittleren Maßnahmen (KuMM) vorgeschlagen werden.
Beispielsweise soll die Realisierungsdauer von KuMM bis zu acht Jahre dauern und Einzelmaßnahmen bis zu 50 Millionen Euro kosten dürfen (vgl. Abb. KuMM 01 + KuMM 02).
Aus der Branche kommt Kritik: Diese Maßnahmen noch als „klein“ oder „mittel“ zu bezeichnen, konterkariere die Idee schneller, günstiger und unkomplizierter Kapazitätserweiterungen. Außerdem sollen die Maßnahmen laut Vorstellungen der DB Netz AG vor allem Wirkung auf die „überlastete(n) Schienenwege und Engpässe“ (vgl. Abb. KuMM 03) haben. Das hätte vor allem eines zur Folge: Insbesondere der Personenfernverkehr, und somit hauptsächlich die DB selbst, würde profitieren, da die DB im Fernverkehr annähernd Monopolstellung genießt. Auf Strecken außerhalb dieser Korridore, die ebenfalls für den Güter- und Nahverkehr wichtig sind, bliebe die Situation desolat.
Das Bundesverkehrsministerium fordert eine solide Grundlage und Begründung für die Notwendigkeit, Bundesmittel einzusetzen. Einigkeit herrscht in der Branche aber darüber, dass KuMM zur Entlastung von sogenannten „überlasteten Schienenwegen“ und zur Engpassbeseitigung dienen sollen. Dort wird ein überproportionaler Anstieg des Verkehrsaufkommens erwartet – neben stark befahrenen Strecken rücken die großen Eisenbahnknoten in Großstädten damit in den Fokus. Manche punktuellen kleinen Kapazitätserweiterungen wirken hunderte Kilometer im Umkreis, wo vorhandene Streckenkapazitäten wegen entlasteter Engpässe besser genutzt werden können. Berühmtes Beispiel ist der Flaschenhals in Berlin-Spandau, der Verkehre aller Art zwischen von Berlin, ja sogar teils aus Polen nach Nord- und Westdeutschland limitiert.
Die Forderung des Zukunftsbündnis SchieneDas Zukunftsbündnis Schiene wurde 2018 durch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer a.D. initiiert, um die Diskussionen und Forderungen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden zu bündeln. nach einem Startportfolio bis zum Herbst 2020 bleibt jedoch weiterhin unerfüllt.



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