Güter sollen von A nach B – am besten direkt, ohne Umwege. Beim margenschwachen Güterverkehr zählt jeder Kilometer, um mit dem Lkw konkurrenzfähig zu bleiben. Doch was uns ein EisenbahnverkehrsunternehmenErbringen Verkehrsleistungen auf der Schiene, führen also Personen- und/oder Güterverkehr auf der Schiene durch. anhand von aktuellen Streckenverläufen zuschickte, ist das Gegenteil: teils absurde, kilometerlange Umwege. Es bedarf keiner weiteren verkehrsgeografischen Erklärungen – auch als Laie erkennt man, dass diese Laufwege nicht wirtschaftlich sein können:
Solche Umwege sind kein Einzelfall, sondern Alltag auf dem kaputtgesparten Netz der DB InfraGO AGZunächst nur als Arbeitstitel gehandelt, wurden in der DB InfraGO AG zum 01. Januar 2024 die DB Netz und DB Station&Service zur DB-Infrastruktur-Tochter zusammengelegt..




Symptom eines dysfunktionalen Systems
Die Verantwortung für diese Missstände liegt nicht bei den EisenbahnverkehrsunternehmenErbringen Verkehrsleistungen auf der Schiene, führen also Personen- und/oder Güterverkehr auf der Schiene durch. – sondern beim Netzbetreiber. Die DB InfraGO AGZunächst nur als Arbeitstitel gehandelt, wurden in der DB InfraGO AG zum 01. Januar 2024 die DB Netz und DB Station&Service zur DB-Infrastruktur-Tochter zusammengelegt. (deren Umbenennung von DB NetzSeit 01. Januar 2024 mit der DB Station&Service zur Infrastruktur-Tochter DB InfraGO verschmolzen. als „gemeinwohlorientiert“ verkauft wurde) scheint ihrer eigentlichen Aufgabe – einem verlässlichen und durchgehenden Betrieb – nicht mehr gerecht zu werden. Die rechtlichen und vertraglichen Pflichten für eine frühzeitige Ankündigung von Baumaßnahmen und der daraus folgenden Auswirkungen werden seit Jahren missachtet. Erschwerend kommt hinzu, dass Stellwerke oftmals unterbesetzt sind und kurzfristig ausfallen. Planungschaos ist so vorprogrammiert.
Streckensperrungen infolge von Bauarbeiten sind ein notwendiges Übel. Doch die fehlende strategische Planung, das Fehlen sinnvoller UmleitungsstreckenStrecken, auf die Züge z. B. im Rahmen von Bauarbeiten ausweichen können, wenn die präferierte Hauptroute gesperrt ist., die nicht abgestimmte Baustellenkoordination und mangelhafte Kommunikation mit Verkehrsunternehmen führen zu einem System, in dem Güterverkehre oft unplanbar werden. Nicht nur zum Leid der Industrie, sondern auch der Mitarbeiter:innen der EisenbahnverkehrsunternehmenErbringen Verkehrsleistungen auf der Schiene, führen also Personen- und/oder Güterverkehr auf der Schiene durch., die die Konsequenzen den Kunden erklären müssen. Im Gegensatz zum Personenverkehr wird im Güterbereich oft improvisiert – auf Kosten von Wirtschaftlichkeit und Klimabilanz. Zwar können EisenbahnverkehrsunternehmenErbringen Verkehrsleistungen auf der Schiene, führen also Personen- und/oder Güterverkehr auf der Schiene durch. Schadensersatz bei der DB InfraGOZunächst nur als Arbeitstitel gehandelt, wurden in der DB InfraGO AG zum 01. Januar 2024 die DB Netz und DB Station&Service zur DB-Infrastruktur-Tochter zusammengelegt. geltend machen, doch die Prozesse sind umständlich oder decken nur einen kleinen Teil der Mehrkosten ab. Und: Bei der Zahlung der Schadensersatzansprüche greift die DB InfraGOZunächst nur als Arbeitstitel gehandelt, wurden in der DB InfraGO AG zum 01. Januar 2024 die DB Netz und DB Station&Service zur DB-Infrastruktur-Tochter zusammengelegt. auf die TrassenpreiseÄhnlich wie bei einer Maut müssen die Betreiber von Zügen auf der Schiene Entgelte für die Benutzung von Trassen an den Eigentümer dieser Trassen (Eisenbahninfrastrukturunternehmen) zahlen. Der DB Netz als größten Infrastrukturbetreiber in Deutschland zahlen dabei sowohl DB-Unternehmen als auch private Eisenbahnverkehrsunternehmen Trassenentgelte. zurück, die sie von den EisenbahnverkehrsunternehmenErbringen Verkehrsleistungen auf der Schiene, führen also Personen- und/oder Güterverkehr auf der Schiene durch. mit der anderen Hand wieder einnimmt.



„Totalstillstand“ auf dem RFC1
Das Redaktionsteam von DB-Watch musste gar nicht lange suchen, um einen tagesaktuellen Fall zeigen zu können: Ab dem 20. Juni 2025 wird es auf dem europäischen Güterverkehrskorridor RFC1 (Rotterdam–Genua) zum Stillstand kommen. Wegen der nächtlichen Sperrung der Siegstrecke (zwischen Dillenburg und Gießen) ist der Verkehr dort an mehreren Tagen jeweils zwischen 18:00 bzw. 20:00 Uhr bis 6:00 Uhr vollständig unterbrochen. Hinzu kommt in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni eine Totalsperrung der rechten Rheinstrecke sowie eine eingleisige BetriebsführungUmfasst alle Aktivitäten und Prozesse, die zur sicheren, effizienten und ordnungsgemäßen Durchführung des Zuverkehrs erforderlich sind. Dazu gehören die Planung, Organisation und Steuerung, die Koordination von Fahrplänen und Ressourcen sowie die Überwachung und Kontrolle des Betriebsablaufs. auf dem Linken Rhein zwischen Werlau und Mainz-Mombach.
Die Folge: Der Schienengüterverkehr auf der Nord-Süd-Achse wird großräumig zurückgestaut. Die wenigen verbleibenden Kapazitäten werden auf ein einzelnes Gleis beschränkt. Umleitungen sind nicht nur ineffizient, sondern teilweise schlicht nicht mehr möglich



Die Frage der Glaubwürdigkeit
Diese Fälle zeigen exemplarisch, wie weit Anspruch und Realität bei der neuen „gemeinwohlorientierten“ DB InfraGOZunächst nur als Arbeitstitel gehandelt, wurden in der DB InfraGO AG zum 01. Januar 2024 die DB Netz und DB Station&Service zur DB-Infrastruktur-Tochter zusammengelegt. auseinanderklaffen. Solange Bau- und Fahrplankoordination nicht mit den Bedarfen des Schienengüterverkehrs zusammengedacht werden, bleibt das Narrativ der Gemeinwohlorientierung eine Worthülse.
Die Bundesregierung muss sich fragen lassen, wie ernst es ihr mit der Verlagerung von Verkehr auf die Schiene wirklich ist – und ob ein Infrastrukturunternehmen innerhalb einer Aktiengesellschaft, das für massive Umwege sorgt und dafür keine Verantwortung übernimmt, noch das geeignete Instrument für die Verkehrswende ist.




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